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Finale Ligure 2016

Ende August, die Sonne knallt. Und es geht ab in den Süden nach Finale auf staubige endlose Trails.

Trail Map Finale

Das Finale-Territorium ist groß und besteht aus einem dichten Netz von Strecken und Wegen, die sich von Wegen im Gebirge bis zu den staubigen Trails über dem Meer- mit Meerblick- hinziehen. Eine detaillierte Karte ist als Online-Tool verfügbar, nach Auswahl der Trailkategorie (Enduro / Freeride / CrossCountry) läßt sich jeder Trail einzeln aufrufen und die Beschreibung incl.GPS-Daten herunterladen. Sehr komfortabel !

Eine Gesamtkarte als PDF -File gibt´s auch noch, sowie eine Printversion vor Ort in den Bikeshops und Hotels.

Als Unterkunft haben wir uns im Nachbarort Verezzi oberhalb der Küste eingenistet und ein schick renoviertes altes Haus in der Dorfmitte gemietet. Mit allem schnick und schnack und als Highlight eine große Dachterrasse mit Jacuzzi und Lümmel-Lounge. Man lebt.....

Tag 1: O Sole mio

 

Dave macht den Biketransporter, also kann der Rest der Truppe bequem Air-Berlin subventionieren und via Nizza einfliegen. Nach knapp zwei Stunden liegen wir zum ersten mal Probe. Biken, war da was ? Könnt so bleiben !

Tag 2: Vertrackte Tracks

Heute steht Ortserkundung an, von dem umfangreichen GPS-Portal kann man sich ja schnell alles nach Belieben runterladen. Caprazoppa quasi "nebenan" und danach in Finale LeManie XL mit dem Downhill  bis zum Meer haben wir uns so gedacht.

Kurz die paar Meter bis zur Kirche hochgekurbelt und los geht´s auf den Trail. Da holt uns aber mal wieder die klassische Falle von Garmin ein: Tracks nicht umgedreht geladen, also starten wir falschrum entgegen dem Uhrzeigersinn. Merkt man natürlich erst dann wenn´s meistens zum umdrehen schon zu spät ist. So auch jetzt. Damit es nicht zu einfach ist kommt die zweite Garminfalle dazu: Eng nebeneinander liegende Trails und Abwzeigungen sind oft nicht sauber aufzulösen und man merkt je nach Speed erst nach einer Weile, daß man falsch liegt. Also wird die geplante Runde mit ein wenig Schieberei kreativ abgewandelt und mündet in den EWS-Track zurück zur Kirche. Andersrum wär´s ein geiler DownhillTrail gewesen :-(

Cappucino und schöne Aussicht macht die Sache aber erträglich.

Beide Tracks münden aber in einen Downhill bis Finale herunter auf den wir schon ganz heiß sind. Der Anfang schön waldig flowig, dann wird´s grob holperig steinig und kaum angefangen sind wir auch schon wieder quer auf einem Forstweg. Da verliert sich die Spur auch wieder und wir biegen (natürlich) falsch ab und sind nach ein paar Minuten auf der Asphaltstraße herunter nach Borgo Verezzi. Vertrackte Tracks !

Da bleibt dann nichts anderes übrig, als auf der Straße bis Finale zu kurbeln und den zweiten Teil der Tour zu starten. Im Hinterland verfransen wir uns aber erneut und brechen die Sache dann ganz ab. Zum Trost ein Eis und auf dem Rückweg kann man als Entschädigung wenigstens kurz ins Meer springen. 

Abends wird dann der Grill auf der Dachterrasse eingeweiht. Danach Oranje Hausmusik: Wie immer unsere Qualitäten als Mountainbiker sind - als Sänger sind wir definitiv schlechter. Aber Hauptsache Spass. Und die Italiener sind ja Lärm bis in die Nacht gewöhnt, zumindest beschwert sich keiner.

The singing rider

Tag 3: Defender Tour

Heute mit Guide, sehr beruhigend. Die legendäre Freeride-Shuttle Tour ins Hinterland von Finale. Die Besonderheit besteht u.a. darin, dass die Trails auf privatem Grund angelegt liegen und nur mit finale-freeride befahren werden können. Also Bikes auf den Hänger und alle Mann in den Defender gequetscht. Rauf geht´s irgendwo ins nirgendwo, Orientierung brauchen wir ja heute nicht. Der erste Trail ist flowig einfach zum Antesten, unser Guide gibt ordenlich Gas und alle hinterher Dave natürlich vorweg. Unten wartet schon der Defender und der nächste Trail folgt sogleich. Kurzer Stop zum Capuccino und weiter geht´s. Als der Fahrer dann anhält und zum ersten Mal die Sperre einlegt wird uns erstmalig klar, wozu so ein Gerät gebaut ist: Die ca 3 Tonnen Lebendgewicht inclusive Hänger werden erbarmungslos einen tief ausgespülten Pfad hochgeprügelt, wär besser gewesen die Protektoren vorher anzulegen so schaukelt die Fuhre ! Der folgende Trail ist genauso schnell und flüssig angelegt wie die zuvor und mündet in einen kleinen Bikepark und das leckere Mittagessen. Danach geht die wilde Wutz weiter wie zuvor bis wir zum Abschluß am Col de Melogno ausgespuckt werden.

Hier startet der Rollercoaster , der seinem Namen alle Ehre macht. Anfangs flowiges Gleiten am Hang entlang wird der untere Teil zu einem perfekt geshapten Auf und Ab mit ständig wechselnden Anliegern. Wenn man vorher den Begriff "Kompression" nicht so deuten konnte, unten schüttelt man sich erst mal die angestaute Physik wieder aus den Armen. Der letzte Teil heißt nicht ganz ohne Grund "Delirio".

Tag 4: Durch die Manie bis Varigotti

Wir geben dem Garmin (oder uns ?) noch eine zweite Chance. Manie XL heißt die Tour durchs Hinterland bis zum Downhill der Frauen von der WM nach Varigotti herunter. 

Neuer Start an der Kirche und erneut auf die Suche nach dem Downhill bis Finale. Nach halber Strecke ist dann schon wieder Schluß, alles zugewachsen. Nach altbekannter Straßenrunde bis Finale gelingt dann aber der Abzweig ins Hinterland in die Manie-Ebene. Eine kleine Schleife im Wald führt über einen Teil der 24h-Finale Trails, dann biegen wir Richtung Küste ab. Der Downhill-Track der WM führt anfangs flowig und später zunehmend ausgewaschen ruppig nach unten und verliert sich dann irgendwie. Auch hier verhilft der Garmin zwar zu ein paar schönen Blicken , aber letzlich nicht zum versprochenen Trail. Irgendwie kommen wir dann letztlich doch nach unten und sitzen zum Abschluß am Strand von Varigotti.

Tag 5: Din, Rollercoaster und Madonna della Guardia

11,6km und 1000 Tiefenmeter am Stück

Heute shutteln wir selbst rauf zum Col de Melogno. Ein Wagen wird in Calice Ligure geparkt und hoch geht´s.  Der Beginn des Din ist bekanntermaßen flowiges Gleiten im Wald und dann wieder ab die Post in den Rollercoaster. 

Den unteren Teil lassen wir heute aus und biegen stattdessen nach links Richtung Madonna della Guardia ab. Nach kurzer Querung stürzen wir uns ordentlich scheppernd den steilen felsigen Madonna-Trail hinunter. Der sieht auf Videos irgendwie flüssiger aus.

In Calice angekommen stellt der Doc beim Cappuccino fest, das der Autoschlüssel oben geblieben ist ! Die Alternative hochzukurbeln erscheint nicht verlockend, glücklicherweise mobilisiert der Wirt der Trattoria seinen Schwiegervater als Taxi und so kommen wir doch noch ganz entspannt an unsere Autos. Dave, Rene´und Stefan haben noch nicht genug und shutteln sich noch mal zum Rollercoaster, der Rest der Truppe düst schon mal los und besorgt das Abendessen. Der Grill hatte schließlich noch nichts zu tun.

Rollercoaster

Madonna della guardia

Tag 6: Nato Base Part 1

Eigentlich wollten wir ja noch mal mit Finale-Freeride ins Hinterland, aber alles ausgebucht. Also machen wir unser eigenes Programm. Zur legendären Nato Base, aber mit Muskelkraft. Zumindest abFeligno. 

In schönster glühender Mittagssonne kurbeln wir die Paßstraße hoch und immer wieder mal fährt fröhlich hupend ein Shuttle vorbei. Alles Luschen ! Nach 800hm sprudelt eine verrohrte Quelle aus dem Hang und verhindert größere Hitzeschäden. Danach geht alles fix und wir stehen auf der verlassenen Militärstation. Vom ehemaligen Huschrauberlandeplatz geht der H-Trail ab : Schon sehr gut und schnell gebaut !  Nach Querung der Straße läuft der Trail mehr oder weniger parallel zur Straße weiter runter. Irgendwann biegen wir links ab und haben die Wahl zwischen "Little Champery" und der etwas weniger steilen Variante (Name ?). Der zweite paßt genau, felsig aber immer noch flüssig schiessen wir bergab bis kurz oberhalb von Borgo Feligno. 

Dann ist uns nach Meer und Strand und die Bikes werden schnell verladen und ab geht´s.

Tag 6: Nato Base Part 2

Weils so schön war, jetzt aber ab dem Brunnen auf halber Höhe, der Rest zuvor mit dem Auto. Und dann immer schön runter und wieder das Reststück zur Base hoch. Nach 3 Ab-und Auffahrten ist der Saft raus, nur Rene macht noch 2 Runden mehr auf der (erfolglosen) Suche nach seiner Garmin-Uhr.

Nato Base by LongHillRider

Don´t look back

FINALE EDITION

2016

Soviel steht fest: Das war nicht das letzte mal !

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